Hier findest du Fragen & Antworten zu unterschiedlichen Themen

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Vitiligo ist eine chronische Hauterkrankung. Es kommt es zu einem schrittweisen „Untergang“ von Melanozyten, den pigmentbildenden Zellen der Haut. Die Folge ist eine Pigmentstörung, wodurch Haut und Haare ihre natürliche Farbe verlieren und weiß werden. Die genauen Ursachen für Vitiligo sind vielschichtig und noch nicht abschließend geklärt. Vieles spricht aber dafür, dass es eine Autoimmunerkrankung ist.

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Eine Autoimmunerkrankung ist eine Krankheit, die dadurch entsteht, dass sich das Immunsystem in unserem Körper abnormal verhält. Normalerweise produziert das Immunsystem Antikörper gegen äußere Eindringlinge (Krankheitserreger). Bei einer Autoimmunerkrankung hingegen produziert das System Antikörper gegen körpereigene Zellen, im Fall von Vitiligo gegen die pigmentbildenden Melanozyten.

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Nein, Vitiligo ist nicht ansteckend. Da Vitiligo familiär gehäuft auftritt, geht man von einer genetischen Veranlagung aus. 15-20 % der Betroffenen mit einer nicht-segmentalen Vitiligo haben Verwandte, die auch an einer Vitiligo leiden. Die Häufigkeit für Verwandte ersten Grades (Eltern/Kind) eine Vitiligo zu bekommen liegt bei 5-7 %.

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Vitiligo ist eine chronische Erkrankung, deren Ursache (noch) nicht bekannt ist. Sie kann nicht geheilt werden, aber es ist möglich, dem Pigmentverlust entgegenzuwirken und sogar Pigmente zurückzugewinnen. Allerdings unterscheiden sich Dauer und Erfolg der Behandlung je nach Schwere der Erkrankung,  Behandlungsart und Person. Es gibt verschiedene Formen von Vitiligo, von einem leichten weißen Fleck bis zum völligen Verschwinden des Pigments am gesamten Körper. Für eine optimale Behandlung ist der enge Austausch mit Ärztinnen und Ärzten entscheidend.

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Um sicherzugehen, ob es sich bei den weißen Flecken nicht nur um einen Pilz handelt, am besten zum Hausarzt gehen und um eine Überweisung an eine Dermatologin oder einen Dermatologen bitten. Mit einer Wood-Lampe oder Schwarzlicht können sie feststellen, ob es sich um Vitiligo handelt oder nicht.

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Vitiligo wurde lange Zeit nicht wirklich ernst genommen und nur kosmetisch behandelt. Das ist heute anders. Vitiligo wird als schwerwiegende Hauterkrankung anerkannt.  Es gibt unterschiedliche Behandlungsansätze, die wichtigsten im Überblick:

  • UVB-Lichttherapie
  • Kortikosteroidsalbe
  • Salbe mit dem Wirkstoff Ruxolitinib (bei nicht-segmentaler Vitiligo)
  • Entzündungshemmende Salben mit den Wirkstoffen Tacrolimus oder Pimecrolimus
  • Depigmentierungstherapie

 

Eine gute Grundlage für eine optimale Behandlung ist eine enge Abstimmung mit Ärzten und medizinischem Fachpersonal. Auch der Austausch mit anderen Betroffenen kann helfen.

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Die UVB-Lichttherapie verwendet UVB-Licht, 311 nm. Diese Lichtform ist in der Haut viel aktiver als UVA-Licht. Die UVB-Therapie wird nur auf ärztliche Verschreibung durchgeführt.

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Nein, das ist nicht möglich. Für Kinder unter 6 Jahren wird keine Lichttherapie verschrieben. Ihre Haut ist noch zu empfindlich, um diese Therapieform zu verkraften.

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Ja, Nebenwirkungen können auftreten. Kurzfristig kann es z.B. zu Reizungen oder Brennen der Haut kommen. Die langfristigen Nebenwirkungen können schwerwiegender sein, sind aber selten. Informationen dazu bieten die behandelnden Ärzte. gerne könnt ihr auch uns fragen.

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Kortikosteroidsalben werden häufig bei Hauterkrankungen verschrieben. Diese Salbe unterdrückt Entzündungen und Infektionen. Bei Vitiligo-Patienten kann dieses Medikament manchmal die Ausbreitung der Flecken verhindern. Fachärzte entscheiden sich in der Regel  für eine Kombination aus Kortikosteroidsalbe und UVB-Lichttherapie. Ein Nachteil: Die dauerhafte Anwendung einer Kortikosteroidsalbe kann dazu führen kann, dass die Haut dünner und weniger elastisch wird.

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Tacrolimus-Salbe enthält keine Kortikosteroide und hat daher weniger schädliche Nebenwirkungen. Die Salbe wirkt zudem entzündungshemmend und verhindert den Pigmentabbau. Untersuchungen zeigen, dass Tacrolimus-Salbe eine gute Ergänzung zur UVB-Lichttherapie ist. Tracolimus-Salbe wirkt besonders gut bei Vitiligo im Gesicht.

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Den Wirkstoff Ruxolitinib enthält die Creme Opzelura, ein Arzneimittel zur Behandlung von nicht-segmentaler Vitiligo, einer Erkrankung, bei der die Farbe von Hautbereichen auf beiden Körperseiten verschwindet. Bei Patienten mit Vitiligo greift das Immunsystem (die natürliche Abwehr des Körpers) Melanozyten (Hautzellen, die Pigmente produzieren) an und verursacht blassrosa oder weiße (depigmentierte) Flecken auf der Haut.

Für wen geeignet?
Opzelura wird bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren mit nicht-segmentaler Vitiligo, die auch das Gesicht betrifft, angewendet.

Wie wird Opzelura angewendet?
Opzelura ist nur auf ärztliche Verschreibung erhältlich und die Behandlung sollte von ärztlichem Fachpersonal  eingeleitet und überwacht werden, welches Erfahrung in der Diagnose und Behandlung von nicht segmentaler Vitiligo hat. Die Creme sollte zweimal täglich auf depigmentierte Haut aufgetragen werden (nicht auf mehr als 10 %-Bereiche des Körpers gleichzeitig auftragen, Abstand von mindestens 8 Stunden).  10% der Körperoberfläche ist eine Fläche von der 10-fachen Größe einer Handfläche mit den 5 Fingern. Pro Monat sollten nicht mehr als zwei 100-Gramm-Tuben verwendet werden.

Es kann notwendig sein, die Behandlung länger als sechs Monate fortzusetzen, um eine zufriedenstellende Hautrepigmentierung (Wiederherstellung der Hautfarbe) zu erreichen.

Nebenwirkungen
Die häufigste Nebenwirkung von Opzelura (die bis zu 1 von 10 Personen betreffen kann) ist Akne an der Stelle, an der das Arzneimittel angewendet wurde. Frauen, die schwanger sind oder stillen, sollten Opzelura nicht anwenden.

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Den Wirkstoff Tacrolimus enthält zum Beispiel die Creme Protopic.  Sie beeinflusst das  Immunsystem und hemmt Entzündungen. Es ist eine nicht hormonbasierte Salbe, die häufig zur Behandlung von Vitiligo eingesetzt wird. Problematisch ist die Kombination mit einer Zonenbelichtung oder Lichttherapie. Die Creme muss daher rechtzeitig vor oder nach einer  (Sonnen-)Exposition aufgetragen werden.

Für wen geeignet?
Protopic wird bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 16 Jahren eingesetzt.

Wie wird Tacrolimus angewendet?
Die Salbe wird dünn auf die erkrankten Hautstellen aufgetragen und sollte nicht mit Augen und Schleimhäuten in Berührung kommen.

Bitte beachten: Es sollten mindestens 30 Minuten zwischen dem Auftragen der Salbe und einem möglichen Kontakt mit Wasser liegen. Ansonsten die Salbe wieder abgewaschen.

Nebenwirkungen
An der Auftragungsstelle kann es zu Brennen, Juckreiz und Rötungen kommen. Wenn die Beschwerden nicht innerhalb einer Woche zurückgehen, bitte die Ärztin oder den Arzt fragen.

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Den Wirkstoff Pimecrolimus enthält zum Beispiel die Salbe Elidel. Sie ist verschreibungspflicht, beeinflusst das Immunsystem und hemmt Entzündungen. Sie wird auch zur Behandlung von Vitiligo eingesetzt .

Für wen geeignet?
Elidel wird bei Erwachsenen und Jugendlichen/Kindern ab 2 Jahren angewendet.

Wie wird Pmecrolimus angewendet?
Pimecrolimus ist als Creme, Salbe oder Paste erhältlich. Es sollte 1 – 2 x täglich dünn auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden. Die Therapiedauer ist abhängig von der Schwere der Erkrankung. 

Nebenwirkungen
Es kann zu Brennen, Juckreiz und Rötungen kommen. Sollten diese Wirkungen nicht abklingen, bitte die Ärztin oder den Arzt informieren. Während der Behandlung ist auf ausreichend Sonnenschutz zu achten.

Sehr selten: Hautausschlag, Schmerzen oder Kribbeln, trockene Haut, Schuppenbildung.

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Es gibt spezielle Make-ups, um Vitiligo abzudecken. Camouflage ist ein extrem stark deckendes und wasserfestes Make-up. Es sollte sparsam dosiert werden. Ideal zum Auftragen eignet sich der sogenannte Beauty Blender, ein spezieller Kosmetikschwamm, damit keine Ränder entstehen. Auch mit einem kompakten Pinsel lässt sich die Camouflage sehr gut verteilen.

Tipps geben Kosmetikstudios, findest Du aber auch im Internet und auf YouTube.

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Wenn Du zum ersten Mal Camouflage-Make-up verwendest, ist es ratsam, sich von anerkannten Hauttherapeuten oder Kosmetikerinnen beraten zu lassen.

Auf der Seite vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen könnt ihr Euch nach Hauttherapeuten in Eurer Nähe erkundigen.

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  • Es verschließt die Haut nicht
  • Es sieht nicht wie eine Maske aus
  • Es haftet als transparente Schicht gut auf der Haut
  • Es ist wasserfest
  • Es gibt es in vielen Farben
  • Es reizt nicht
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Ja, das ist möglich. Es empfiehlt sich aber, zunächst den Rat und die Tipps von anerkannten Hauttherapeuten oder Kosmetikerinnen einzuholen.

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Camouflage-Make-up ist stark deckend. Es kann auf Kleidungsstücke abfärben. Zudem solltest Du mehrmals am Tag das Make-up erneuern, damit die Wirkung erhalten bleibt.

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Verletzungen und Entzündungen, wie es letztlich auch ein Sonnenbrand ist, können zum Entstehen neuer bzw. zur Zunahme bestehender Vitiligoareale führen. Es gilt also Sonnenbrände zu vermeiden und sich gut mit einem Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF) einzucremen (Sommer mindestens LSF 50, Winter mindestens LSF 30).

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Trage das Sonnenschutzmittel nicht zu dünn auf. Erneuer den Sonnenschutz alle 2 Stunden und nach jedem Bad (auch wenn das Sonnenschutzmittel wasserfest, „waterproof“, ist).

Anfangs einen hohen Sonnenschutzfaktor auftragen, in den Folgetagen kann er langsam verringert werden.

Achtung: Nasse T-Shirts im Wasser sind kein effektiver Sonnenschutz.

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Denke daran, auch unter Sonnenschirmen, im Schatten oder bei einem bewölkten Himmel kann der Anteil an UV-Strahlung hoch sein. Deswegen auch hier auf ausreichend Sonnenschutz achten.

Inzwischen gibt es auch eine Vielzahl unterschiedlicher, modischer UV-Schutzkleidung – von Sonnenhüten über Badebekleidung bis zu T-Shirts und Hosen. Sie sind besonders dicht gewebt und lassen kaum UV-A- und UV-B-Strahlen auf die Haut.

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Wasser reflektiert genau wie Schnee hochgradig Sonnenstrahlung und verstärkt deren Wirkung auf die Haut um ein Vielfaches. Wind kann die Haut dabei zwar angenehm kühlen, verringert aber nicht die Sonnenstrahlung – so wird der Sonnenbrand oft zu spät erkannt! Ungeschützte Stellen sollten deshalb mit einem Sonnenschutzmittel mit besonders hohem Schutzfaktor eingecremt werden.

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Vermeide die Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr. Hier ist die Intensität der Strahlung am höchsten.